Offene Lernebenen im Unterricht werden erkundet

Mitglieder des Lehrerkollegiums der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen (KHS) informierten sich an der Berufsbildenden Schule Westerburg in Rheinland-Pfalz über ein neues Lernkonzept in offenen Lernebenen durch Auflösung von Klassenräumen.

Im Bild Joachim Dell (links), Schulleiter der BBS Westerburg, und Frank Liebetanz, Leiter der KHS-Donaueschingen, mit den begleitenden Lehrkräften. Foto: KHS

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Frank Liebetanz, Schulleiter der KHS, und die Bürgerstiftung Donaueschingen ermöglichten 18 Lehrkräften diese Informationsfahrt. Nachdem der dortige Schulleiter Joachim Dell vor elf Jahren die Berufsbildenden Schulen Westerburg (BBSW) übernommen hatte, sollte das Schulgebäude von Grund auf saniert werden. Dell ergriff die Gelegenheit, eine ganz neue Lernumgebung zu schaffen. Er konnte das Kollegium davon überzeugen, auf die herkömmlichen abgeschlossenen Klassenräume zu verzichten und stattdessen offene Lernebenen mit Unterrichtsnischen einzurichten.

 

Hintergrund für diese bauliche Innovation war eine konsequente Ausrichtung der Schulorganisation auf schulart- oder fachbezogene Lehrerteams, die ihren Unterricht in großen Teilen gemeinsam und arbeitsteilig vorbereiten und halten.

Auch bei den Schülern werden Teamstrukturen gefördert. Sämtliche Tische sind in Gruppenform angeordnet, so dass die Schüler diskutieren und gemeinsam Lösungsstrategien entwickeln können. Klassenräume sind offen, Wände fehlen oder sind durch Glasflächen auf ein Minimum reduziert. Dennoch ist es sehr ruhig, und die verschiedenen Klassen arbeiten effektiv, obwohl oder vielleicht gerade dadurch, dass sie sich gegenseitig beim Arbeiten sehen können.

Tief beeindruckt und inspiriert überlegte die Reisegruppe aus Donaueschingen bereits auf der Rückfahrt, ob und in welcher Form die Konzepte aus Westerburg an den eigenen Schulen umgesetzt werden können.

Schulleiter Liebetanz kann sich die Schaffung einer solchen Lernumgebung durchaus bei der anstehenden Sanierung des B-Gebäudes für das Wirtschaftsgymnasium vorstellen. Der Bau des Architekten Harry Ludszuweit biete sich durch seinen campusartigen Charakter dafür an, ist Liebetanz überzeugt.